Schachsport endlich wieder im Real-Modus
Teilnehmerrekord: SF Nickenich organisieren Schachtreff mit 250 Spielern
Bei herrlichem Sommerwetter hieß es am ersten Wochenende im September endlich wieder „Schach, dem König!“. Der Schachtreff Nickenich war einer der wenigen aktuellen Präsenz-Turniere, die derzeit wegen der Pandemie stattfinden konnten. Das Wagnis gelang nur durch den Teamgeist der Veranstalter, den Schachfreunden Nickenich. Ein fundiertes Hygienekonzept war die Voraussetzung für einen reibungslosen Turnierablauf. Das Gesundheitsamt Mayen-Koblenz erteilte eine Ausnahmegenehmigung und auch der Hallenträger, die Ortsgemeinde Nickenich, gab grünes Licht. Das Schnelltestzentrum Nickenich, welches Jannik Böffgen und sein Team organisierte, testete alle Kinder ab 6 Jahre und alle Erwachsenen, die den Turniersaal erstmalig betraten. Die hohen Maßstäbe galten sowohl für das 28. Rhein-Ahr-Mosel Jugend-Open am Samstag als auch den 22. Pellenz-Cup für 4er Teams am Sonntag.
Konzentriert blickten die jungen Spielerinnen und Spieler auf die Schachbretter. Wie in der bekannten Netflix-Serie „Das Damengambit“ dachten die Talente über komplizierte Züge nach und vollführten geschickte Manöver. Endlich saßen sie sich wieder in Präsenz gegenüber – nicht anonymisiert im virtuellen Raum, sondern Auge in Auge, an einem echten Holzbrett. 130 Kinder aus 44 Vereinen und sechs Bundesländern frönten dem Denksport. Selbst aus der Schweiz waren Schachjünger angereist. „Leider konnten nicht alle Interessenten berücksichtigt werden. 160 Anmeldungen haben uns erreicht, doch mangels Kapazität, die im Einklang mit unserem Hygienekonzept stehen musste, konnten nur 130 Kinder und Jugendliche mitspielen,“ so der Erste Vorsitzen der Schachfreunde Nickenich, Jens Wohde.
Aber wie gelingt ein reibungsloser Ablauf in Corona-Zeiten? Im Außenbereich wurden für die Altersklassen 5 Treffpunkte (U18-U8) eingerichtet. Hier wurde ihnen durch die Gruppenleiter jeder Altersklasse die Paarungen und Tischnummern mitgeteilt. Die Spieler gingen dann gruppenweise in den Turniersaal zu ihrem Tisch. So kam kein Gedränge im Turniersaal auf. Nach der Partie hoben die Spielerinnen und Spieler die Hand am Brett, um das Ergebnis zu melden.
Der Spielsaal bot sowohl für die spielenden Kinder als auch für die zuschauenden Begleitpersonen genügend Platz, um einen großzügigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Es gab einen großen Speisesaal, in dem zu günstigen Preisen eine große Auswahl an Speisen und Getränken angeboten wurde.
Wohde zeigte sich begeistert von der breiten Resonanz am Turnier: „Unser Ansporn ist es, gerade in Zeiten der Pandemie für den Schachsport zu werben. Das besondere Erlebnis eines mehrtägigen Wettkampfs im Real-Modus ist einfach persönlicher als die Zockerei im Netz. Wir freuen uns, dass wir das mit vielen helfenden Händen auf die Beine stellen konnten und die Jugend wieder zusammengebracht haben. Ein Preisfonds von 2.500 Euro, mit Sachpreisen für alle Teilnehmenden, spricht für die Attraktivität unseres Schachtreffs – selbst in schwierigen Zeiten.“ Die Siegerinnen und Sieger durften sich über Urkunden und Pokale freuen.
Gewinner des 28. Rhein-Ahr-Mosel Jugend-Open:
Altersstufe |
Spieler/in |
Punkte |
Verein |
U18 |
Jan Boder |
6,5/7 |
SC ML Kastellaun |
U14 |
David Meuer |
5,5/7 |
SV Lahnstein |
U12 |
Tamila Trunz |
6/7 |
Godesberger SK |
U10 |
Christian Glöckler |
7/7 |
SC Lindenholzhausen |
U 8 |
Nicolas Wagener |
6/7 |
SF Limburgerhof |
Auch der 22. Pellenz-Cup für 4er Teams bescherte am Sonntag einen neuen Teilnehmerrekord. 27 Mannschaften aus dem regionalen Umkreis, darunter 4er Mannschaften von Koblenz und Heimbach/Weis, mit ihren Spielern der 2. Bundesliga, traten im fairen Vergleichskampf an. Auch reine Jugendteams hatten sich zum Wettkampf angemeldet. Insgesamt konnten 115 Teilnehmende für spannende Matches gewonnen werden.
Gewinner des 22. Pellenz-Cups für 4er Teams:
Platzierung |
Mannschaft/Verein |
Punkte |
1. |
SV 03/25 Koblenz |
7/7 |
2. |
Godesberger SK I |
5,5/7 |
3. |
SG Kaiserslautern 1905 |
5,5/7 |
In der Bezirkswertung des Schachbezirks Rhein-Ahr-Mosel siegte die Mannschaften des SC Cochem, vor SF Nickenich und TC Grafschaft.
Die ausführlichen Ergebnisse und Fotos von beiden Turniertagen sind auf
www.schachtreff-nickenich.de abrufbar.
Jens Wohde zog am Ende des Schachtreffs ein positives Resümee: „Unser Engagement hat sich ausgezahlt. Wir haben von den Teilnehmenden Lob für Ausrichtung, Preisgestaltung und Organisation erhalten. Wir konnten viele Stammgäste begrüßen und neue Kandidaten dazu gewinnen. Das bestärkt und motiviert uns auch für das kommende Turnier am 3. und 4. September 2022 in der Pellenzhalle Nickenich.“
(Fotos Schachfreunde Nickenich)