Mittwoch, August 14, 2024
AktuellFrauenschachTurnierberichte

Deutsche Frauen-Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände (Braunfels, 30.05.–02.06.2024)

Das größte deutsche Frauenturnier fand 2024 zum 30. Mal seit 1991 in Braunfels statt. Für die gastgebenden Schachfreunde Braunfels, ihren langjährigen Vorsitzenden Sebastian Swoboda und den Hessischen Schachverband gab es damit ein großes, rundes Jubiläum zu feiern.

Das Turnier wurde von Bürgermeister Christian Breithecke feierlich eröffnet. Turnierdirektorin und Hauptschiedsrichterin war erstmals DSB-Frauenreferentin FSR Nadja Jussupow. Es wurden wie üblich fünf Runden Schweizer System bei einer Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie sowie einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug gespielt.

Dieses Jahr waren 14 Mannschaften am Start und alle Bretter wurden live (mit 15 Minuten Verzögerung) übertragen. Bayern und Hessen hatten zwei Teams gemeldet. Teams aus Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben leider nicht teilgenommen. Baden-Württemberg startete erstmals mit einer gemeinsamen Frauenauswahl. In der Vergangenheit nahmen jeweils eigene Vertretungen aus Baden und Württemberg an dem Traditionsturnier teil.

In der Startrangliste mit 138 Spielerinnen aus 13 Ländern waren 35 Titelträgerinnen, die Mannschaft des SB RLP wurde auf Platz 10 (Elo-Ø 1803) geführt:

In der 1. Runde am Donnerstag (30.05.2024) mussten wir gegen Baden-Württemberg antreten. Die Gegnerinnen waren an allen Brettern spielstärkemäßig überlegen und hatten an drei Brettern Titelträgerinnen (zwei WIM und eine WCM). Der Kampf war sehr spannend. Am 1. Brett hat Karoline gegen Mara Jelica (WIM) hervorragend gespielt und gewonnen. Lena Kalina und Lena Mader konnten auch punkten. Beide Partien endeten mit einem Remis. Der Kampf ging 2:6 an Baden-Württemberg.

In der 2. Runde am Freitagmorgen (31.05.2024) ging es gegen Hessen II. Die gegnerische Mannschaft war nicht komplett: kampflos 2:0 für uns. Karoline, Yuliya und Verena konnten gewinnen. Der Kampf ging 5:3 an uns. Die ersten zwei Mannschaftspunkte!
In der 3. Runde am Freitagnachmittag ging es gegen Sachsen mit drei Titelträgerinnen (zwei WIM und eine WFM). Der Kampf war sehr schwierig. Die Gegnerinnen waren an allen Brettern überlegen. Karoline, Verena, Ann-Jennifer und Saskia (Bretter 1, 6, 7 und 8) konnten remis spielen. Das waren leider die einzigen Punkte: 2:6 verloren.

Blick in den Turniersaal

Die 4. Runde (01.06.2024) gegen Thüringen war sehr spannend. Bei den Gegnerinnen war das 1. Brett leider nicht besetzt. Nach der Karenzzeit stand es 1:0 für uns. Fast an allen Brettern gelang es uns zu punkten. An den Brettern 3 und 7 konnten wir (Yuliya und Dorothée) gewinnen. Lena Mader, Monika, Verena und Saskia (Bretter 4, 5, 6 und 8) haben jeweils ein Remis erkämpft. Der Kampf ging 5:3 an uns. Die nächsten zwei Mannschaftspunkte!

Nachmittags fand die Sitzung der Frauenkommission statt, an der ich teilgenommen habe. Die Mannschaft hatte frei.In der 5. und letzten Runde am Sonntagmorgen (02.06.2024) ging es gegen Bayern II. Wir rechneten uns Chancen aus, den Kampf zu gewinnen, obwohl unsere Gegnerinnen zwei Titelträgerinnen (eine WIM und eine WFM) in der Mannschaft hatten.

Die Bretter 1 und 2 (Karoline und Lena Kalina) konnten ganze Punkte einfahren. Lena Mader (Brett 4) spielte remis. Unglücklicherweise gingen alle anderen Bretter verloren: 2,5:5,5 für Bayern II. Wir waren sehr traurig über den verlorenen Kampf.

Somit blieb uns der 10. Platz im Turnier.

Ganz lieber Dank geht an die DSB-Frauenreferentin FSR Nadja Jussupow, die Turnierleitung und den ersten Vorsitzenden der Schachfreunde Braunfels, Sebastian Swoboda, für die Organisation.

Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr mehr Punkte machen können. Wir sehen uns in Braunfels 2025!

Dr. Sanja Perović-Ottstadt

Referentin für Frauenschach im Schachbund Rheinland-Pfalz

Titelbild: V.l.n.r.: Saskia Olma, Ann-Jennifer Graf, Mandy Kalina, Dr. Dorothée Mönch, Monika Braje, Lena Mader, Yuliya Krasnopeyeva, Verena Rotermund, Karoline Gröschel, Lena Kalina, Dr. Sanja Perović-Ottstadt; nicht auf dem Foto: Alona Onyshchuk