Montag, August 11, 2025
FrauenschachTurnierberichte

Deutsche Frauen-Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände (Braunfels, 19.–22.06.2025)

Das größte deutsche Frauenturnier fand 2025 zum 31. Mal seit 1991 in Braunfels statt. Der Wettbewerb ist eine traditionsreiche Begegnungs- und Austauschstätte des deutschen Frauenschachs,
auf der sich die Spielerinnen nicht nur an den Brettern begegnen, sondern sich auch außerhalb des Turniersaales in vielfacher Weise in familiärer Atmosphäre austauschen. Dem gastgebenden Verein „Schachfreunde Braunfels“ und ihren langjährigen Vorsitzenden Sebastian Swoboda ist es zu verdanken, dass das Turnier mittlerweile eine Art Kultstatus im deutschen Frauenschach erreicht hat. Das Turnier wurde von Bürgermeister Christian Breithecke feierlich eröffnet. Turnierdirektorin und Hauptschiedsrichterin war wieder DSB-Frauenreferentin ISR Nadja Jussupow. Es wurden wie üblich fünf Runden Schweizer System bei einer Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie sowie einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug gespielt. Dieses Jahr waren wieder 14 Mannschaften am Start. Leider wurden nicht alle Bretter live übertragen. In der Startrangliste mit 127 Spielerinnen aus 13 Ländern waren 37 Titelträgerinnen, die Mannschaft des SB RLP wurde auf Platz 9 (Ø Elo 1869) geführt:

Hintere Reihe v.l.n.r.: Dr. Sanja Perović-Ottstadt, WFM Darena Sirkova, Lena Mader, Dr. Dorothée Mönch,
Alona Onyshchuk, Mariya Anissimova. Vordere Reihe v.l.n.r.: Christine Zemke, Karoline Gröschel, Lena Kalina.
Nicht auf dem Foto: Saskia Olma

In der 1. Runde am Donnerstag (19.06.2025) mussten wir gegen NRW antreten. Die Gegnerinnen waren fast an allen Brettern spielstärkemäßig überlegen und hatten an sieben Brettern
Titelträgerinnen. Der Kampf war sehr spannend. Am 6. und am 7. Brett haben Dorothée und Christine hervorragend gespielt. Beide Partien endeten mit einem Remis. Der Kampf ging 7:1 an NRW.

In der 2. Runde am Freitagmorgen (20.06.2025) ging es gegen Saarland und Freunde. Alle Spielerinnen außer Lena Kalina konnten gewinnen. Der Kampf ging 7:1 an uns. Die ersten zwei Mannschaftspunkte. In der 3. Runde am Freitagnachmittag ging es gegen Schleswig-Holstein mit zwei Titelträgerinnen. Der Kampf war sehr schwierig. Die Gegnerinnen waren an allen Brettern überlegen. Lena Mader am 5. Brett konnte einen ganzen Punkt einfahren. Mariya, Darena, Lena Kalina und ich (Bretter 2, 3, 4 und 8) konnten remis spielen. Das waren die einzigen Punkte: 5:3 verloren.

Die 4. Runde (21.06.2025) gegen Sachsen mit vier Titelträgerinnen war sehr spannend. An den Brettern 1 und 8 konnten Karoline und Saskia gewinnen. Dorothée und Alona (Bretter 6 und 7) haben jeweils ein Remis erkämpft. Der Kampf ging leider 5:3 an Sachsen. Nachmittags fand die Sitzung der Frauenkommission statt, an der ich teilgenommen habe. Die Mannschaft hatte frei.

In der 5. und letzten Runde am Sonntagmorgen (22.06.2025) ging es gegen Thüringen. Wir rechneten uns Chancen aus, den Kampf zu gewinnen, obwohl unsere Gegnerinnen zwei Titelträgerinnen in der Mannschaft hatten. Die Bretter 3, 4, 5 und 8 (Darena, Lena Kalina, Lena Mader und Saskia) spielten remis. Unglücklicherweise gingen alle anderen Bretter verloren: 2:6 für Thüringen.

Somit blieb uns der 13. Platz im Turnier.

Ganz lieber Dank geht an die DSB-Frauenreferentin ISR Nadja Jussupow, die Turnierleitung und den ersten Vorsitzenden der Schachfreunde Braunfels, Sebastian Swoboda, für die Turnierorganisation. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr mehr Punkte machen können. Wir sehen uns in Braunfels 2026!

Dr. Sanja Perović-Ottstadt
Referentin für Frauenschach im Schachbund Rheinland-Pfalz